eridac e.V. wurde von ganz unterschiedlichen Menschen gegründet. Zum einen sind wir eritreische Oppositionelle, die gehofft hatten, nach der Unabhängigkeit Eritreas 1993 einen Beitrag zum demokratischen Aufbau des Landes leisten zu können. Da die Situation in Eritrea das nicht zulässt, sind wir stattdessen mit der Betreuung von Geflüchteten aus Eritrea in Deutschland befasst. Nun bemühen wir uns, unser Demokratieverständnis an die junge Generation weiter zu geben, um auf ein zukünftig demokratisches Eritrea hin zu arbeiten.
Der ehemalige Vorsitzende von eridac e.V. , Tzeggai Yohannes-Deres, ist selbst in den 1980ern nach London geflüchtet. Er hat viele Jahre als Leiter von Evelyn Oldfield Unit (Britischer Flüchtlingsrat) gearbeitet und bringt diese Erfahrungen in unseren Verein ein. „Nachhaltigkeit bedeutet für mich zusammen zu arbeiten, um eine gerechte Gesellschaft aufzubauen, die jedes Individuum fördert, empowered und schützt.“
„Als beeidigte Dolmetscherin für die Sprache Tigrinya werde ich vor allem seit 2015 mit der Situation der aus Eritrea geflüchteten jungen Menschen konfrontiert. Da ich selbst in den 1980er Jahren mit meiner Familie aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet bin, kann ich mich um so mehr mit der momentanen Situation der Geflüchteten identifizieren. Somit entstand die Idee, gemeinsam mit engagierten Menschen eine Initiative zu gründen.“ erzählt Freweyni Habtemariam, Vorsitzende von eridac e.V.
Wir sind aber auch engagierte Berlinerinnen und Berliner, die nicht persönlich mit Eritrea verbunden sind. Wir möchten die Geflüchteten in ihrem Neuanfang unterstützen, kennen lernen und mit ihnen Freundschaften schließen. „Ich mache das aus reinem Egoismus“, sagt Uta Reuss-Knote, Gründungsmitglied von eridac e.V., „weil es mich einfach stört, wenn es Menschen direkt neben mir schlecht geht. Das will ich nicht aushalten.“
Zugleich legen wir Wert darauf, die Fluchtursachen zu beleuchten, um auch daran zu arbeiten weitere Massenflucht aus Eritrea zu verhindern. Eritrea produziert geradezu Flüchtlinge, indem der National Service ein beliebig ausdehnbarer Zwangsdienst für junge Leute ist – dem sie nur durch Flucht entkommen können.
Unter unseren aktiven Mitgliedern sind Rechtsanwälte, Grafiker, Sozialarbeiterinnen, Pädagogen, Studentinnen, Journalistinnen, Ingenieure, Kulturmanagerinnen, Flüchtlingsexperten und Dolmetscherinnen, die einen offenen Blick auf die Welt und ein Interesse an Themen um Flucht und Migration teilen und ihr Wissen und Können in die Vereinsarbeit einbringen.